Wannenmacher + Möller

Wohnhaus in
Paderborn

Standort:
Paderborn, Deutschland
Jahr:
2008
Bauherr:
Privat
Fotos:
Csaba Mester ©

Das 2010 fertiggestellte Wohnhaus für eine Familie mit einem Kind liegt an einer stark befahrenen Straße in einem Wohngebiet der Mitteldeutschen Stadt Paderborn. In Anlehnung an die vorherrschende Bebauung in diesem Gebiet (vorhandene Bebauung des Umfeldes) ist das Wohnhaus als 1,5-geschossiges Gebäude mit Satteldach ausgebildet, wodurch es sich typologisch bewusst in das vorhandene bauliche Umfeld integrieren möchte. Das Haus wird über einen kiesbedeckten introvertierten Hof erschlossen, der durch eine Betonwand von der Straße abgeschottet ist. Auch die Garage wird über den Hof erschlossen, ist aber aufgrund ihrer architektonischen Gestaltung als solche kaum wahrnehmbar.

Im Erdgeschoss befinden sich Wohn-, Esszimmer, Küche und ein Gäste-WC, während sämtliche Schlafzimmer mit den dazugehörigen Badezimmern im ersten Obergeschoss untergebracht sind. Im Dachgeschoss ist befindet sich ein Fitnessraum, im Untergeschoss ein Wellnessbereich, der über ein begehbares Oberlicht mit natürlichem Licht versorgt wird. Zum öffentlichen Raum, der Husener Straße, präsentiert sich das Gebäude weitgehend geschlossen. Zum Garten hingegen ist das Erdgeschoss ganz in Glas aufgelöst. Innen- und Außenraum verschmelzen und eröffnen uneingeschränkte Blickbeziehungen.

Dieses fünfgeschossige Wohnhaus mit einer kleinen gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss füllt eine Baulücke in der Altstadt von Bielefeld, die seit dem Ende des zweiten Weltkriegs brach liegt. Die Schwierigkeit der Aufgabe bestand darin, die Rampe zu einem in hinterer Reihe stehenden Wohngebäude wie auch den Zugang zu einem auf dem Grundstück liegenden Trafohäuschen der Stadtwerke freizuhalten. Darüber hinaus war es erforderlich, eine Zufahrt von der Klasingstraße zu den in einer Tiefgarage untergebrachten notwendigen Stellplätzen des Neubaus zu schaffen.

Mit einem gestaffelten Baukörper gelingt es, die Straßenfront zu schließen und dabei die direkt anschließenden Nachbargebäude mit ihren unterschiedlichen Traufhöhen einzubinden. Der Neubau wird gewissermaßen zum Kristallisationspunkt der divergierenden Architekturen zur Linken und zur Rechten. Das Gebäude ist als Zweispänner organisiert und beinhaltet insgesamt sechs Wohnungen, von denen eine der oberen sich über zwei Etagen erstreckt.

Sein äußeres Erscheinungsbild wird von großen Lochfenstern geprägt, die mit goldfarbenen Blechen eingefasst sind. Mit der Lochfassade orientiert sich der Neubau an der vorherrschenden Fassadentypologie in der Nachbarschaft. Durch die versetzt angeordneten unregelmäßig großen Fenster zum Straßenraum entwickelt das Gebäude jedoch eine Eigenständigkeit und bringt seine Zeitgenossenschaft selbstbewusst zum Ausdruck.